Die Donnerstags-Kolumne in BILD-München
Bei dieser Überschrift werden Sie wahrscheinlich den Kopf schütteln. Was soll andiesem Sommer grandios gewesen sein? „Summer in the City“ stellt man sich anders vor: Sonnige Zeiten in medioterranen Straßencafes, Rad fahren im Isartal, hinterher laue Nächte im Biergarten. Und …
Jetzt sind es nur noch vier Tage – und dann ist alles vorbei. Alles vorbei? Das klingt nach Weltuntergang. Dabei geht es nur um den Münchner Ausnahmezustand. Und den bayerischen Nationalrausch. Aber immerhin auch um das größte Volksfest der Welt. …
Warum nur sind wir Radler – trotz des miserablen Wetters – so auffallend fröhliche Leute? Ganz einfach: Über unserem Haupt baumelt kein Damoklesschwert, das jederzeit auf uns herabstürzen könnte. Ganz anders die Autofahrer! Sie fahren über marode Straßen und baufällige …
Lieber Blacky, was hast Du für ein großartiges Leben geführt! Wirklich ein Jahrhundert- Leben. Was Soldaten beim Barras und im Krieg erlebt haben, hast Du uns allen, auch den ahnungslosen später Geborenen, in „0815“ drastisch vor Augen geführt. Wer die …
Dem spöttischen Poeten Ringelnatz verdanken wir die schönste Beschreibung des kläglichen Scheiterns ambitionierter Reisepläne. Sein Gedicht erzählt von zwei Hamburger Ameisen, die nach Australien wandern wollen. Doch dann:
……bei Altona, auf der Chaussee,
da taten ihnen die Beine weh,
und
Das haut doch den stärksten Radler glatt vom Sattel: die im Rathaus wollen 175 Millionen Euro für neue Radwege ausgeben. Der Wahnsinn! Aber bevor Sie, liebe BILD-Leser, üble Verwünschungen über rotgrüne Spinner ausstoßen, sollten Sie eines bedenken: Der Vorschlag kommt …
Man sollte viel öfter hinter die Kulissen blicken. Nicht nur hinter die prächtigen, sondern auch hinter die eher schlichten, hinter denen scheinbar ein ganz sorgloses Leben geführt wird. Zum Beispiel in Untersendling, in der Konradinstraße. Ein beschauliches Wohnviertel, die unspektakulären …
Einfach durch den Englischen Garten bis zum Aumeister radeln und dann links nach Westen abbiegen – schon ist man da, angekommen bei der riesengroßen Zenith-Halle. Normalerweise ein Ort für Rock und Pop – derzeit aber ein gigantisches Kinderparadies. Bis einschließlich …
Wenn ich als Abiturient in den Englischen Garten radelte, kam ich in der Occamstraße an einer damals schon legendären Institution vorbei: Dem Lokal der „Schwabinger Gisela“, der singenden Wirtin, die mit rauchiger Barfrauenstimme frivole Lieder über amouröse Abenteuer vortrug und …
Wenn dem Münchner ein herzhaftes „Servus“ nicht förmlich genug ist, sagt er gerne „habe die Ehre!“ Ältere Jahrgänge ziehen dabei sogar ihren Hut oder deuten diese Geste zumindest an, wenn gerade kein Hut zur Hand ist. Habe die Ehre! Das …
Ich liebe Zeitreisen. Vor allem mit dem Fahrrad. Nur eine kurze Strecke fahren – und schon kann man eintauchen in Abenteuer der Kindheit, in längst vergangene Zeiten. Zum Beispiel dort, wo einmal das Oberwiesenfeld war. Den ersten Ausflug dorthin habe …
Dass Fans manchmal leiden müssen, haben uns die Brasilianer gezeigt. Nacktes Entsetzen in fassungslosen Gesichtern. Und sie schämten sich ihrer Tränen nicht, als ein Tor nach dem anderen fiel. Jeder Landsmann fühlte sich, als hätte er selbst im Kasten gestanden …
Pferde traben schneller, wenn sie in die Nähe ihres Stalles kommen. Ebenso hat mein Drahtesel früher Tempo zugelegt, wenn ich bei der Heimfahrt wieder in Schwabing angekommen war. Geschafft! Feierabend! Und dann Entspannung pur – vor der Glotze.
Heute ist …
Wer die Stadt nur durch die Windschutzscheibe betrachtet, bekommt von allem nur einen Ausschnitt mit, meist den Verkehrsstau vor der eigenen Nase. Was haben wir Radler da für wunderbare Aussichten! Auf den Himmel über uns und auf die Fassaden am …
Am Schlimmsten ist es in der Dienerstraße. Direkt vor dem Dallmayr, der aber nichts dafür kann. Was habe ich mich dort schon all die Jahre ärgern müssen über Radler, die noch nie etwas von „rechts vor links“ gehört haben. Über …
Natürlich hat es früher auch schon in der Welt des Zweirads modische Missgriffe gegeben. Zum Beispiel die unsäglichen Knickerbocker, die von bedächtigen Herren getragen wurden, damit ihr Beinkleid nicht von der Fahrradkette verschmiert wird. Und andere Herren, die ihr linkes …
Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin kein Freund deftiger Schimpfworte. Trotzdem habe ich nichts dagegen, wenn Sie zu mir als Rotem Radler „Lausbua, mistiga“ sagen. Nicht nur, weil das zu den schönsten bayerischen Schmähungen gehört. Nein, es ist ein …
Verflixt noch mal! Man wird doch noch sein Fahrrad aufpumpen dürfen, ohne sich lästerliche Reden anhören zu müssen. Schließlich geht es darum, nicht auf schwabbeligen Plattfüßen daherzukommen, sondern einen flotten Reifen zu fahren. Jugendlich und sportlich halt. Da gibt’s doch …
Als ich das erste Mal in eine Rikscha hineinkomplimentiert wurde, war mir das unsagbar peinlich. Sollte ich, fragte ich mich am Rande ver Verbotenen Stadt in Peking, da wirklich auftreten wie ein Kolonialherr, der einen dürren Chinesen bis zur Erschöpfung …
Eigentlich sind sie ja arme Schweine, die Globetrotter aus Japan oder aus den USA, die sich die Jet-Set-Tour „europe in five days“ aufschwätzen ließen.
Was für eine Strapaze. Und was für ein Gehetze! Und hinterher weiß man nicht mal, wo …
Man muss sich nur bis zum Deutschen Museum durchschlagen, dorthin, wo einst Herzog Heinrich der Löwe die erste Isarbrücke baute und damit den Grundstein für die Stadt legte. Dann geht’s ab in den Süden. Einfach das Isartal hinauf, einen der …
Wo bin ich? Ich liege im Gras, neben meinem Radl, döse am Ufer vor mich hin, mitten im Grünen. Sehe den Enten zu und dem Schilf, das sich im Wind wiegt. Eine ländliche Idylle, das ist klar.
Aber wo? Heiteres …
Vorne? Naja. Alles wohl gegliedert und fein herausgeputzt. Schön ordentlich. Fassade halt. Aber hinten! Alles verkruschtelt. Da brummt das Leben! Da erzählen abgehalfterte Drahtesel von vergnüglichen Ausflügen und leere Biertragerl auf den kleinen Balkonen von durchzechten Nächten. Ich liebe Hinterhöfe!…