Liebe BILD-Leser, ich weiß ja, dass Sie dem Menschenschlag, der sich auf Drahteseln strampelnd fortbewegt, eher misstrauisch gegenüberstehen. Vielleicht sogar schroff ablehnend. Weil sie das ewige Gesülze vom schonenden Umgang mit der Natur nicht mehr hören können. Schließlich sind doch die Autos, die deutschen zumal, auch wahnsinnig umweltfreundlich. Und man kommt mit ihrer Hilfe auch noch ordentlich voran. Umweltsünder sind doch die anderen, die Amis zum Beispiel. Die mit ihren Chlorhühnern. Da kommt uns das Grausen. Und wir grübeln, ob wir für diese Chlorhühner wirklich die Zollschranken fallen lassen sollen. So viel Freihandel kann auch gesundheitsschädlich sein.
Und dann das: Der Volkswagen, das deutscheste aller Autos, ist gar nicht so umweltfreundlich, wie wir geglaubt haben und andere Völker glauben machten. Ausgerechnet in den USA, der Heimat der Chlorhühner, hat man das herausgefunden. Und plötzlich steht Deutschlands umweltfreundliche Automobil-Industrie nur noch vor einer Frage: Welcher Milliardenschaden wird der höchste sein – die Strafzahlung in den USA oder der Aktienwertverlust oder der Umsatz- und Gewinnrückgang?
Ja, belächeln Sie uns nur, uns Radler. Weil die Zweirad-Industrie keine tollen Umsätze macht. Aber eines stimmt wirklich: Dass der Radverkehr keine Schadstoffe ausstösst. Überhaupt keine! Und für diese Erkenntnis muss man nicht einmal bei der Software mogeln. Diese Wahrheit ist schon eine Menge wert. Wie viel, das weiss man jetzt auch bei der Autoindustrie!