Oder: Leben wie Gott in Frankreich
Leben wie Gott in Frankreich? Man sollte nicht glauben, wie einfach das ist. Purer Genuss in beschwingter Stimmung, mitten im kulturellen Erbe der Stadt, bei mediterranem Wetter – und dann auch noch in Erinnerungen schwelgen! Das war mir alles am Montag Abend vergönnt. Aber nicht exclusiv: 10 000 Münchnerinnen und Münchner waren dabei.
Der Veranstalter, Alex Wolfrum, hatte mich nachdrücklich eingeladen, schließlich bin ich zwei Jahrzehnte lang Schirmherr des Kino Open Air auf dem Königsplatz gewesen und hatte dieses Freiluftvergnügen gegen anfangs heftige Widerstände durchgesetzt. So schön wie diese Woche war es noch nie. Ein sternklarer Himmel spannte sich bei mediterranen Temperaturen über den festlich illuminierten griechischen Platz. Und dann das Wiedersehen mit dem Monaco Franze. „Ein bissel was geht immer“. Die versuchte Annäherung an die grandiose Gisela Schneeberger gelingt nicht auf Anhieb, führt aber zu hinreißenden Münchner Milieustudien. Das Publikum – junge Liebespaare, Studentengruppen, aber auch Monaco-Fans der ersten Stunde – schmunzelt, lächelt, lacht auf, immer wieder, die ganze Folge lang. Manche können die wunderbar einfühlsamen und witzigen Dialoge von Helmut Dietl und Patrick Süßkind leise mit murmeln. Und genießen mit Schadenfreude, wie der Monaco die aufgeplusterten Opern-Liebhaber hereinlegt. Das alles vom Liegestuhl aus nochmals bei einem Flascherl Wein zu sehen – ist einfach ein Traum.
Und wie kommt der „ernsthafte ältere Herr“ (so heißt die letzte Folge des Abends) wieder nach Hause? Lautlos und schnell? Unter freiem Himmel? In einer Fahrradrikscha! Münchner, genießt Eure Nächte, die Tage sind eh viel zu heiß!