Als Münchner muss man nicht oft in die Pedale treten, um ein wahres Weltwunder genießen zu können: den Olympia-Park. Während viele Olympische Stätten dieses noch blutjungen Jahrhunderts bereits verfallen oder wie manche WM-Stadien in Südafrika sinnlos leer stehen, beweist der Münchner Olympia-Park noch viele Jahrzehnte nach den Spielen von 1972: Das Olympische Erbe muss keine Schuldenlast sein, es kann sich auch als wahrer Glücksfall für den Austragungsort erweisen. Was haben wir nicht alles im Stadion erleben dürfen oder (als Löwenfans) erleiden müssen! Was haben wir in der Olympia-Halle alles zu hören und zu sehen bekommen! Und an schönen Tagen kann man am Ufer des Sees Station machen und den Booten zusehen. Ein bisschen Urlaub…
Jetzt wollen die Hanseaten zum Zuge kommen. Neidisch dürfen wir Oberbayern ihnen deshalb nicht sein, denn wir hätten uns ja auch bewerben können – mit Unterstützung des deutschen Sports, der Bundesregierung, der Landesregierung. Aber wollen haben wir uns nicht getraut. Aber können wir wollen, dass die olympische Flamme nur noch Diktaturen in schönstes Licht taucht und dass nur noch bettelarmen Ländern große Investitionskosten aufgebürdet werden? Sicher nicht. Spiele in Deutschland täten unserem Land und den Spielen gut – und wären eine Chance für Hamburg. Also Olaf, hol die Ringe! Und dem IOC wünsche in die Weisheit, nicht mit allzu forschen Forderungen die Bürger zu verprellen, die schlussendlich das Fest ausrichten sollen. Das könnte man aus den Bürgerentscheiden lernen, die nicht nur in Oberbayern gegen eine Bewerbung ausgefallen sind.